Mareike Hein Bonner Theaterpreisträgerin 2017
Mareike Hein kann ganz bodenständig auftreten und plötzlich existenzielle Zweifel aufscheinen lassen. Stets befragt sie das Sich-Selbst-Fremdsein ihrer Bühnenfiguren. Naive Sinnlichkeit und trotzige Neugier, Unschuld und Verstörung, Sehnsucht und Sorge – sie verkörpert alles scheinbar furchtlos und wunderbar unartifiziell mit einer geradezu entwaffnenden Ehrlichkeit. Immer auf der Spur von Geheimnissen, die weiter zu erkunden sind. Wobei sie bei aller Sensibilität gern auch unbekümmert neue performative Formate ausprobiert und die dramatischen Möglichkeitsräume dreist mit kreativer Lust erfüllt. Mareike Hein – geboren 1987 in Nordhausen, aufgewachsen in Halle und zur Schauspielerin ausgebildet in Bochum – ist eine überzeugte Ensemblearbeiterin, die sich auch energisch einsetzt für eine Gesellschaft im Wandel. Weiblich stark, offen für die Wirklichkeit und utopischen Übermut. Von 2013 bis 2017 gehörte sie zum festen Bonner Schauspiel-Ensemble und bescherte dem Publikum in dieser Zeit viele unvergessliche Theater-Erlebnisse. Sie ist die bisher jüngste „Thespis“-Preisträgerin und möchte nun wieder freiberuflich wirken. Unbedachte Entscheidungen trifft sie nicht. Nur solche, die ihr noch mehr Nach- und Vorausdenken über die zweifelhafte Welt erlauben. (Text Frau Einecke-Klövekorn)