Helmich

 

Kulissengespräch mit Dr. Bernhard Helmich

Wenn Sie lange genug darüber nachdenken, welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Taipeh und Bonn und hätten Sie eine Erklärung dafür?
Wenn ich lange genug darüber nachdenke: es gibt keine Gemeinsamkeiten, doch eins,„Bonn und Taipeh sind wirklich verschiedene, kaum vergleichbare Städte – beide  besitzen jedoch einen – auch da aus sehr verschiedenen Gründen – fabelhaften Botanischen Garten“.

Ihre Vorliebe gilt auch den eher selten aufgeführten Inszenierungen. Beispielsweise wurde die-Meyerbeer Inszenierung  „Vasco da Gama“, eine selten gespielte Fassung der Oper „Die Afrikanerin“, mit dem Klassik-Echo ausgezeichnet. Angenommen Sie hätten ein unerschöpfliches Budget zur Verfügung und könnten ungeachtet aller Beschränkungen wählen, welche Inszenierung würden Sie auf die Bühne bringen  und warum?
Mit einem unerschöpflichen Budget würde ich in Bonn zunächst einmal wieder eine große Ballettcompagnie mit einem umfangreichen Repertoire installieren.

Was verbindet Sie im kreativen Denken und Schaffen mit der Ballettdirektorin  vom Landestheater Linz Mei Hong Lin, mal abgesehen davon dass Sie mit Ihr verheiratet sind,  gibt es gegenseitige Inspirationen?
Uns verbindet in unserer kreativen Arbeit der Mut, auch Neues auszuprobieren.

Ausgeglichen, freundlich und zugewandt so erlebt man Sie allenthalben, wann und bei welchen Gelegenheiten kann Bernhard Helmich mal die Fassung verlieren?
Bei Ignoranz und Dummheit in der Kunst und im Umgang mit der Kunst.

Bitte eine Frage aus zwei Perspektiven beantworten, einmal die aus der Perspektive des  Intendanten und einmal die aus der Perspektive des Zuschauers, „Wie sieht das Theater der Zukunft für Sie aus“?
Das Theater schafft es nun schon sehr lange,  eine wichtige Rolle im Selbstverständnis unserer Gesellschaft zu spielen, und das gilt für mich heute wie morgen. Als Intendant  und Zuschauer.

Welche Frage würden Sie sich gerne selber stellen und wie würde Ihre Antwort ausfallen?

Wie schafft man es, mit einem immer weiter schrumpfenden Budget dennoch einen attraktiven Spielplan zu gestalten und spannende KünstlerInnen nach Bonn zu holen?
Das schafft man nur mit hochengagierten MitarbeiterInnen, die ihrer Arbeit mit Leidenschaft nachgehen. Dafür bin ich sehr dankbar und ich hoffe, dass sich alle politischen Akteure der Verantwortung gegenüber diesen Menschen bewusst sind.

Dr. Bernhard Helmich, Intendant Theater Bonn
KG  A. Biller, Foto Thilo Beu, A.Biller